Detlef Liske

Head of Global Service Sales and Service Excellence

Schon immer war es Leidenschaft und Könnerschaft von Detlef Liske Menschen und Organisationen zu bewegen und zu entwickeln. Heute macht er das weltweit.

PV:
​Warum denken Sie ist es so wichtig, dass wir das, was wir tun, mit Leidenschaft machen?
DL:
​Weil ich glaube, dass die Leidenschaft der Antrieb ist für Dinge die ich tue. Wenn ich keine Leidenschaft entwickeln kann, bringe ich nicht die Leistung und auch nicht die Energie auf, die notwendig ist, um mich zu motivieren, aber in meiner Eigenschaft als Führungskraft, auch meine Mitarbeiter zu motivieren. Ich brauche diese Leidenschaft, damit die Menschen mir folgen und mit mir den Weg gehen, den das Unternehmen gehen will und den ich mit meiner Abteilung gehen will.
PV:
​​​Wenn Sie nur sich betrachten, könnten Sie sagen, wo genau Ihre Leidenschaft sitzt?
DL:
​​​Gute Frage. Meine Leidenschaft liegt darin Dinge zu bewegen. Menschen zu bewegen, Menschen weiterzubringen und Organisationen zu bewegen, sich zu entwickeln. Das ist genau das, was ich mein ganzes Berufsleben gemacht habe, Veränderungen in Unternehmen herbeizuführen und umzusetzen.
PV:
​​Braucht es in großen Unternehmen einen langen Atem, um wirklich etwas zu bewegen?
DL:
​​Ja.
PV:
​Und den haben Sie?
DL:
Meine Leidenschaft liegt darin Dinge zu bewegen.
​​In den meisten Fällen ja. Ich werde auch schon mal ungeduldig. Ich habe einen Mitarbeiter, der sagt immer: du bist ein grenzenloser Optimist. Aber wenn ich das nicht wäre, dann könnte ich meinen Job nicht machen. Mit der Abteilung Service Sales haben wir eine gravierende Veränderung im Unternehmen herbeigeführt, so dass das ganze Servicegeschäft beim Kunden eine enorme Wertsteigerung erfahren hat. Die für das Unternehmen zu monetarisieren war ein ziemlich langer und steiniger Weg, weil diese Art zu denken in dem Unternehmen nicht verankert war. Wenn ich die Leidenschaft nicht hätte, immer wieder zu glauben, dass wir es irgendwann schaffen, dann müsste ich mir einen neuen Job suchen, was anderes machen, wo ich eine meine Leidenschaft wiederfinden kann.
PV:
​​​Sie sind viel in der Welt herumgereist, haben unterschiedlichste Kulturen kennengelernt. Was war das größte Learning für Sie?
DL:
​​​Das größte Learning für mich war, dass sich die Menschen und ihre Bedürfnisse nicht großartig unterscheiden, dass Menschen relativ gleich sind auf der Welt. Das fand ich total super. Ich habe festgestellt, wir lachen über die gleichen Witze, wir weinen zu den gleichen Themen, uns bewegen ähnliche Fragen. Wie Projekte oder Dinge angegangen werden, da gibt es Unterschiede, aber ich fand es faszinierend zu erleben, dass Dinge, die mich berühren meine Kollegen in der Welt genauso berühren. Die haben genauso Ängste, Freuden, Leidenschaften, Liebe und Hass. Von daher glaube ich, sind die Menschen ziemlich gleich auf der Welt.
PV:
​​​Was interessiert Sie mehr: Der Mensch, das Produkt, die Technik?
DL:
​​​​Das kann ich gar nicht sagen. Ich glaube, zu unterschiedlichen Zeiten setze ich unterschiedliche Schwerpunkte. Ohne Techniker zu sein fasziniert mich die Technik und ich freue mich immer, wenn ich sie anderen erklären kann. Aber im Wesentlichen, so glaube ich, interessieren mich der Mensch und die Bewegung der Organisation und der Menschen, die in dieser Organisation arbeiten.
PV:
​​​Was ist die Grundvoraussetzung, um Ihren Job überhaupt machen zu können?
DL:
​​
Wir sind ein internationales Unternehmen. Da haben Hass, Rassismus, Ausgrenzung einfach keinen Platz.
​​Ich glaube für den Job, den ich jetzt gerade mache, ist eine Grundvoraussetzung das Durchhaltevermögen, weil sich Dinge nicht schnell verändern lassen und es braucht kommerzielles Verständnis. Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen, wir wollen Geld verdienen mit dem was wir tun. Es gilt also auch immer abzuwägen, ob Aufwand und Ertrag am Ende des Tages in einem guten Verhältnis stehen. Gleichzeitig spielt der humanistische Ansatz eine Rolle, nämlich alle Beteiligten bei Laune und bei der Stange zu halten, die nicht so ein Durchhaltevermögen haben, wie es eigentlich erforderlich wäre. Dazu braucht es sehr viel Diplomatie und ein gutes Gespür, die Menschen zu finden, die wir brauchen, um ein Ziel zu erreichen.
PV:
​​​Gibt es etwas, was Sie verabscheuen?
DL:
​​Rassismus. Wir sind ein internationales Unternehmen. Da haben Hass, Rassismus, Ausgrenzung einfach keinen Platz.
PV:
​​Für welche Schwäche haben Sie am ehesten Verständnis?
DL:
​​Da muss ich ein wenig nachdenken. Ich glaube, ich habe Verständnis für Menschen, die anders denken als ich. Jeder Mensch ist ein Individuum und hat das Recht auf seine eigene Meinung.
PV:
​​Selbst, wenn es dazu führt, dass Sie sie nicht für Ihr Projekt gewinnen können?
DL:
​​
Jeder sollte sich Gedanken darüber machen, welche Stärken er hat und worauf er Lust hat.
​Ja, ich verstehe das und ich mache mir Gedanken darüber, wie ich sie trotzdem gewinnen kann, mit welchen Argumenten, mit welchen to do‘s oder mit welchen interessanten Zielen ich sie gewinnen könnte. Ich bin halt auch im Umfeld von Menschen, die anders denken als ich. Ich versuche dann mit diesen anderen Einstellungen und Auffassungen umzugehen. Ich muss nicht alles lieben, was die anderen sagen, aber umgehen können sollte ich damit.
PV:
​​​Was macht Ihre Exzellenz aus? Was würden Sie sagen?
DL:
​​​​Ich glaube, das meine Excellenz immer noch die Gleiche ist, die Sie damals herausgefunden haben. Es fasziniert und motiviert mich jeden Tag aufs Neue, dass es mir gelingt Menschen mit auf einen Weg, auf eine Reise, zu nehmen und dass es mir gelingt Menschen zu Höchstleistungen zu bringen. Das ist meine Excellenz.
PV:
​​Machen Sie sich heute schon Gedanken darüber was ist, wenn Sie nicht mehr arbeiten werden?
DL:
​Ja. Ich mache mir Gedanken darüber, aber Vorbereitungen treffe ich noch nicht.
PV:
​​​​Was sind die drei zentralen Fähigkeiten oder Eigenschaften die ein Anwärter auf Ihren Job braucht?
DL:
​Er oder sie muss verkäuferische Fähigkeiten haben. Er oder sie muss ein Interesse an Prozessen und deren Optimierung haben. Und er oder sie muss in der Lage sein, unterschiedlichste Menschen zusammenzubringen.
PV:
​​​Was würden Sie jungen Menschen raten, was Sie tun sollen, wenn Sie nicht wissen, wohin es mit ihnen in Zukunft geht?
DL:
​​Jeder sollte sich Gedanken darüber machen, welche Stärken er hat und worauf er Lust hat. Was macht einem Spaß. Ich glaube, das ist das wesentliche Element. Junge Menschen sollten sich weniger Gedanken darüber machen was man von ihnen erwartet, als viel mehr zu ergründen, das ist das wofür ich brenne, das ist meine Leidenschaft. Arbeiten muss auch Spaß machen, damit ich mit Freude dahingehen kann.
PV:
​​​Ist Ihre Leidenschaft deshalb noch lebendig, weil Sie Freude daran haben?
DL:
Ja. Ich habe viel Freude an dem, was ich tue. Auch an dem Umfeld, mit den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite. Es macht Spaß in diesem Unternehmen zu arbeiten.
PV:
​​​Sie sind noch nie an den Menschen verzweifelt?
DL:
​​
Ich hätte gerne mal mehr Freizeit.
​Vielleicht an dem ein oder anderen, extrem veränderungsresistenten. Aber grundsätzlich kann man nicht an Menschen verzweifeln. Vielmehr gilt es doch, sich mit unserem Umfeld zu arrangieren und jedem einen möglichst hohen Grad an Persönlichkeitsentwicklung und Selbstbestimmung zu ermöglichen.
PV:
​​​Würden Sie etwas verändern wollen in Ihrem Leben?
DL:
​Ich hätte gerne mal mehr Freizeit. Wohlwissend, dass ich im Moment nicht weiß, was ich damit anfangen sollte. Aber ich finde es immer toll, wenn Menschen nachmittags noch irgendwas unternehmen, wenn sie von der Arbeit kommen und sich entspannt geben können. Ja, ich hätte gerne Zeit für mich selbst und ich würde gerne wissen, was ich mit dieser Zeit anfangen könnte.
PV:
​​​Sie haben über lange Strecken Menschen trainiert. Gibt es so etwas wie Hunger nach Wissen?
DL:
​​​Ja. Was ich erlebe, ist ein Hunger nach Wissen, nach Wissensaufbau und danach neue Technologien zu erlernen. Da erlebe ich eine sehr hohe Motivation bei den Menschen, die danach fragen. Wo ich wenig Hunger erlebe ist an verhaltensorientierten Veränderungen.
PV:
​​​Das eine ist angenehm besetzt, ist eine Erweiterung und das andere wird ja auch schnell mal unangenehm.
DL:
​​​Es ist das gleiche, was ich auch früher bei Führungs- oder Vertriebstrainings erlebt habe, die Komfortzone verlassen zu müssen erzeugt Widerstand.
PV:
​​​Verhaltensmuster zu durchbrechen oder verändern zu wollen ist eine der schwersten Übungen überhaupt. Aber interessant, dass sie das so klar deklarieren können.
DL:
​Und das ist jetzt kein deutsches Phänomen, das ist überall auf der Welt so. Verhalten kann auch durch Vorleben verändern werden. Da heißt es dranbleiben und über Beispiele motivieren. Schwierig bleibt es dennoch. Trotzdem ist es schön, die Erfolge zu erkennen.
PV:
​​​Vielen Dank Herr Liske.
* Detlef Liske unterstützt das SIG Projekt ‚Cartons For Good‘ in BANGLADESCH, wo es darum geht Lebensmittelverluste zu vermeiden und diese bedürftigen Kindern zur Verfügung zu stellen.
 
​​​ 
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